Auftragsverarbeitung (AVV) nach DSGVO - ein Kurzleitfaden
Die Auftragsverarbeitung (früher Auftragsdatenverarbeitung) nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist ein zentraler Bestandteil des Datenschutzrechts. Sie tritt in Kraft, wenn ein Unternehmen (der Auftraggeber) einen anderen Dienstleister (den Auftragsverarbeiter) damit beauftragt, personenbezogene Daten im Auftrag zu verarbeiten. Gemäß Artikel 28 der DSGVO muss zwischen dem Auftraggeber und dem Auftragsverarbeiter ein Vertrag abgeschlossen werden, der die genauen Bedingungen und Pflichten der Datenverarbeitung festlegt.
Die Bedeutung der Auftragsverarbeitung
Die Auftragsverarbeitung ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz personenbezogener Daten und die Einhaltung der Datenschutzgesetze. Durch klare Vereinbarungen und Verträge zwischen dem Auftraggeber und dem Auftragsverarbeiter wird sichergestellt, dass die Daten nur für die vereinbarten Zwecke und unter Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen verarbeitet werden.
Beispiele für Auftragsverarbeitung
Cloud Computing-Dienste
Ein häufiges Beispiel für Auftragsverarbeitung ist die Nutzung von Cloud-Computing-Diensten. Unternehmen können Cloud-Anbieter beauftragen, Daten in deren Rechenzentren zu speichern oder Anwendungen in der Cloud auszuführen. Der Cloud-Anbieter agiert dabei als Auftragsverarbeiter und ist verpflichtet, die Daten gemäß den Anweisungen des Auftraggebers und den geltenden Datenschutzbestimmungen zu verarbeiten.
Lohn- und Gehaltsabrechnung
Ein weiteres Beispiel für Auftragsverarbeitung ist die Auslagerung der Lohn- und Gehaltsabrechnung an externe Dienstleister. Unternehmen können spezialisierte Firmen damit beauftragen, die Lohnabrechnung für ihre Mitarbeiter durchzuführen. Auch in diesem Fall handelt es sich um eine Auftragsverarbeitung, bei der der Dienstleister die personenbezogenen Daten der Mitarbeiter im Auftrag des Unternehmens verarbeitet.
Kundensupport und Helpdesk
Unternehmen können auch den Kundensupport und Helpdesk an externe Dienstleister auslagern. Diese Dienstleister bearbeiten Anfragen und Probleme von Kunden im Namen des Unternehmens. Dabei werden häufig personenbezogene Daten wie Name, Kontaktdaten und Informationen zu den Anfragen verarbeitet, was ebenfalls als Auftragsverarbeitung gilt.
Zusammenfassung
Die Auftragsverarbeitung nach der DSGVO ist ein wichtiger Mechanismus, um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten. Durch klare Vereinbarungen und Verträge zwischen dem Auftraggeber und dem Auftragsverarbeiter können Unternehmen sicherstellen, dass die Daten gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen verarbeitet werden. Es ist entscheidend, dass Unternehmen bei der Auswahl ihrer Auftragsverarbeiter sorgfältig vorgehen und nur vertrauenswürdige Partner auswählen, die die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllen.
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